Wenn der Berg ruft

Immer nur Strand ist auf Dauer ja auch langweilig uns so ging es dann mit Talia im September das erste Mal mit uns in die Berge.

Zunächst nach Ausservillgraten in Tirol und danach ging es dann weiter nach Karthaus im Schnalstal in Südtirol. Einem Ort, dem wir schon seit vielen Jahren treu sind, was sicherlich in erster Linie an dem besonderen Ambiente des Ortes und dem Wohlfühlfaktor der Goldenen Rose liegt. Von hier aus haben wir bereits in den vergangenen Jahren viele großartige Touren mit unserem alten, treuen Gefährten unternommen und so sollte auch Talia nun das Tal einmal kennenlernen.

In Ausservillgraten hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter. Dennoch konnten wir ein paar schöne Wanderungen unternehmen. Besonders gut gefallen hatte uns als Ausgangspunkt die Unterstalleralm im hinteren Innervillgratental. Es ist ein wirklich malerischer Talschluss mit traumhafter Kulisse. Man gelangt über eine gebührenpflichtige Privatstraße dorthin. Die fünf Euro für die Maut lohnen sich allemal.

Das Schnalstal ist schon einzigartig und besonders. Im Juni werden vom hinteren Schnalstal aus die Schafe über das Niederjoch und Hochjoch auf die Hochweiden im Ötztal getrieben. Im September kehren sie auf den selben Routen zurück. Die Ankunft der Schafe in Kurzras und Vernagt ist immer ein besonderes Ereignis. Überhaupt ist es immer wieder ein Erlebnis den Almabtrieben im frühen Herbst beizuwohnen, wenn die wunderbar geschmückten Kühe und Schafe wohlbehalten heimkehren.

Das Schnalstal ist zudem die Heimat von Ötzi. Eine Tour zur Fundstelle mit einem ortskundigen Führer ist sehr zu empfehlen. Wir haben vor ein paar Jahren eine Tour von Kurzras über die Schöne Aussicht (eine ganz hervorragende Hütte), die Finailspitze und dann die Ötzi Fundstelle unternommen. Das war ein großartiges Erlebnis. Gleiches gilt für eine Tour auf den Similaun, den wir ebenfalls vor ein paar Jahren bei schönstem Wetter besteigen konnten.

Überhaupt gibt es hier eine Vielzahl schöner Wanderwege mit der Möglichkeit einzukehren. Eine unserer Lieblingswanderungen geht von Kurzras durch das wunderschöne Lagauntal zur Bergl Alm. Diese Runde steht eigentlich jedes Mal bei uns auf dem Programm. Ebenfalls sehr lohnenswert ist eine Wanderung zum Finailsee. Von hier aus kann man je nachdem weiter hinauf zur Grawand mit der neuen Aussichtsplattform oder man geht auf dem selben Weg zurück und kehrt im Finailhof ein, der mit einer ausgezeichneten Küche und einer schöne Aussicht von der Terrasse zu überzeugen weiß.

Der erste gemeinsame Bergurlaub war für uns alle ein besonderes Erlebnis. Talia fand es unwahrscheinlich aufregend. Und auch für uns war es eine neue Erfahrung. Wir hatten uns sehr daran gewöhnt einen entspannten und ruhigen Begleiter bei uns zu haben. Bei Akanni brauchten wir uns nie Sorgen darüber machen, was er so trieb. Er blieb immer treu an unserer Seite, lief immer auf dem Weg und entfernte sich nur minimalst von uns. So war er aber immer, schon als Junghund. Für Talia hingegen ist die Welt ein riesengroßer bunter Freizeitpark wo es ständig was zu entdecken gibt. Und das am besten immer im Lauftempo, damit sie nur keine Zeit verliert. Es gibt ja so viel zu sehen und zu erleben. Und Zweibeiner sind einfach sehr lahm. Insofern hatten wir den kleinen Wirbelwind zu ihrer eigenen Sicherheit und zu unserer Nervenberuhigung grundsätzlich an der Schleppleine. Das war für sie vielleicht manchmal blöd und für uns auch ein wenig nervig. Der Vorstellung des entspannten gemeinsamen Wanderns entsprach das leider weniger. Aber wir wollten ja alle gesund und heil und ohne Zwischenfälle von unseren Touren zurückkehren.

Trotzdem war es eine schöne erste Erfahrung. Talia ist ja auch noch jung und ich bin mir sicher, dass sie im Laufe der Zeit ihre Impulse besser kontrollieren kann und nicht mehr das Bedürfnis verspürt jedem raschelnden Blatt, jedem Schmetterling und jedem Vögelchen hinterherflitzen zu wollen.

Wir freuen uns schon sehr auf unseren nächsten Besuch in den Bergen.